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DOI: 10.1055/s-0039-1695614
Persönlicher Eindruck und Prioritätensetzung von Patienten und Ärzten in der Patienten-Arzt-Kommunikation im Management der Colitis ulcerosa: Teilergebnisse der UC Narrative Umfrage in Deutschland
Publication History
Publication Date:
13 August 2019 (online)
Einleitung:
UC Narrative ist ein global durchgeführtes Projekt mit einer Befragung von Patienten (Pat.) und Gastroenterologen zur Einschätzung der Patienten-Arzt-Kommunikation im Hinblick auf die Auswirkungen auf das Leben mit Colitis ulcerosa (CU).
Methodik:
210 Pat. und 152 Ärzte wurden online befragt (Nov. 2017 – Jan. 2018). Pat. (> 18 Jahre) mussten in den vergangenen 12 Monaten einen Gastroenterologen aufgesucht und verschreibungspflichtige CU-Medikamente eingenommen haben (Ausschlusskriterium: Kolektomie). Aus der Medikamentenanamnese wurde die Schwere des Krankheitsverlaufes der CU abgeleitet. Die ausgewerteten Ärzte behandelten ≥10 CU-Pat./Monat (≥10% unter aktueller Biologika-Therapie).
Ergebnis:
Das mittlere Pat.-Alter betrug 39 Jahre und 69% waren männlich. 82% der CU-Pat. hatten einen mittelschweren bis schweren Verlauf, wobei 68% nach eigener Einschätzung angaben in Remission zu sein. 79% der Pat. waren mit der aktuellen Therapie zufrieden, aber 75% wünschten sich mehr medikamentöse Optionen zur Behandlung der CU und 59% äußerten, dass ihr Arzt früher alle verfügbaren Therapieoptionen mit ihnen besprochen haben sollte. 58% der Ärzte wiederum hätten gerne mehr Zeit zur Besprechung der Therapie. 55% der Pat. gaben an, ein dauerhafter Einsatz von Kortikosteroiden sei in Ordnung oder sie waren sich hierüber unsicher, während die Mehrheit der Ärzte (87%) glaubte, ihre Pat. seien zu diesem Thema gut informiert. Folgende Hauptindikatoren für einen Therapiewechsel waren für Pat. und Ärzte identisch: Fortbestehen der Symptome, wiederholte Krankheitsschübe sowie Nebenwirkungen der Therapie. In der Sprechstunde hatte für Pat. und Ärzte das Gespräch über den Verlauf der Symptome jeweils Priorität (s. Tab. 1).
Parienten [N = 210] % (Rangfolge) |
Gastroenterologen [N = 152] % (Rangfolge) |
|
Was ist von meiner CU-Behandlung zu erwarten (beinhaltet mögliche Therapiewechsel) |
26% (1) |
35% (3) |
Symptomentwicklung seit dem letzten Termin |
25% (2) |
55% (1) |
Wie mit Symptomen umgegangen werden kann |
25% (3) |
33% (4) |
Wie die Entzündung kontrolliert werden kann |
23% (4) |
17% (7) |
Nebenwirkungen der aktuellen Therapie |
22% (5) |
55% (2) |
Neue verfügbare Medikamente für die Behandlung CU |
22% (6) |
14% (8) |
Die körperlichen Auswirkungen der CU |
22% (6) |
20% (6) |
Krebsrisiko |
20% (8) |
12% (9) |
Die emotionalen Auswirkungen der CU |
20% (9) |
6% (10) |
Zukunftsperspektiven in Bezug auf die CU |
19% (10) |
30% (5) |
Wie mit Müdigkeit (Fatique) umgegangen werden kann |
11% (11) |
3% (13) |
Wo bekommt man weitere Informationen und Unterstützung |
10% (12) |
6% (10) |
Die Auswirkungen der CU auf das Sexualleben und persönliche Beziehungen |
10% (13) |
6% (12) |
aPat. und Gastroenterologen konnten bis zu drei Themen auswählen N stellt den ungewichteten Stichprobenumfang der Befragten dar, der die Gesamtzahl der Patienten widerspiegelt, die die Umfrage abgeschlossen haben, während alle angegeben Prozentsätze auf der Grundlage der gewichteten Basis berechnet wurden. Pat = Patienten, CU = Colitis ulcerosa |
Fazit:
Pat. und Gastroenterologen in Deutschland setzen durchaus vergleichbare Prioritäten in der Patienten-Arzt-Kommunikation beim Management der CU. Aber Sprechstundentermine werden als zu kurz empfunden, was somit als Kommunikationsbarriere identifiziert wurde.