Z Gastroenterol 2019; 57(09): e375
DOI: 10.1055/s-0039-1695608
Klinische Praxis und Versorgungsforschung
Viszeralmedizinische Versorgung alter oder multimorbider Patienten: Freitag, 04. Oktober 2019, 15:25 – 16:45, Studio Terrasse 2.2 B
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Die intrakavitäre Kontrastmittelsonografie ist nützlich bei der Anlage und der Verlaufskontrolle von perkutanen sonographisch gezielten Gallenblasendrainagen bei akuter Cholezystitis

A Ignee
1   Caritas-Krankenhaus, Medizinische Klinik 2, Bad Mergentheim, Deutschland
,
R Eckert
1   Caritas-Krankenhaus, Medizinische Klinik 2, Bad Mergentheim, Deutschland
,
G Schüßler
1   Caritas-Krankenhaus, Medizinische Klinik 2, Bad Mergentheim, Deutschland
,
CF Dietrich
1   Caritas-Krankenhaus, Medizinische Klinik 2, Bad Mergentheim, Deutschland
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Publication History

Publication Date:
13 August 2019 (online)

 

Einleitung:

  1. Die perkutane sonographisch gezielte Gallenblasendrainage ist eine evidenzbasierte und in Leitlinien empfohlene Therapie von Patienten mit akuter Cholezystitis, die für eine dringliche Cholezystektomie nicht geeignet sind.

  2. Die intrakavitäre Kontrastmittelapplikation ist eine in Leitlinien empfohlene Methode bei der interventionellen Sonografie.

Ziele:

Wir analysieren welche positiven Effekte von der intrakavitären Kontrastmittelsonografie bei der perkutanen Gallenblasendrainage ausgehen. Wir analysieren auch welche Erfolgs- und Komplikationsrate bei der Gallenblasendrainage aufgetreten sind. Wir diskutieren die Gründe für die Indikationsstellung.

Methode:

Bei mehr als 30 konsekutiven Patienten mit akuter Cholezystitis, die aufgrund der Schwere der Erkrankung oder wegen schwerer Komorbiditäten nicht cholezystektomiert wurden, wurde während der Anlage einer perkutanen Gallenblasendrainage und im Follow up eine intrakavitäre Kontrastmittelsonografie durchgeführt.

Ergebnis:

Die intrakavitäre Kontrastmittelsonografie konnte bei allen Patienten erfolgreich durchgeführt werden. In wenigen Fällen zeigte sich ein Abfluss des Kontrastmittels über den Zystikus. Ein Unterschied im Erfolg der Therapie konnte nicht festgestellt werden. Im Follow up zeigte sich in einem Fall eine Dislokation.

Die Entscheidung gegen eine akute Cholezystektomie erfolgte in der Mehrzahl der Fälle aufgrund der relevanten Komorbiditäten. Die Gallenblasendrainage gelang in allen Fällen und führte in allen Fällen zu einer zügigen Besserung der Symptome. In fast allen Fällen kam es zu einer klinischen Restitutio ad integrum. Relevante Komplikationen sind nicht festgestellt worden.

Schlussfolgerung:

Die Kontrastmittelsonografie bei der perkutanen Gallenblasendrainage ist effektiv und ermöglicht analog zur Abszessdrainage in der Leber eine Dokumentation des Erfolgs bei der Anlage und im Follow up.

Die Gallenblasendrainage ist effektiv und zeigt eine geringe Komplikationsrate. Die in Frage kommende Patientengruppe sind am häufigsten schwer kardiopulmonal kranke alte Patienten und Patienten mit einer schweren Sepsis.