Z Gastroenterol 2019; 57(09): e360
DOI: 10.1055/s-0039-1695568
Endoskopie
Von der Lehre bis zur Ökonomie: Donnerstag, 03. Oktober 2019, 11:00 – 12:36, Studio Terrasse 2.2 A
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Ökonomische Analyse der endoskopischen Vollwandresektion

M Rathmayer
1   inspiring-health GmbH, München, Deutschland
,
A Schmidt
2   Albert-Ludwigs-Universität Freiburg, Klinik für Innere Medizin II, Freiburg, Deutschland
,
W Schepp
3   Städtisches Klinikum München, Klinik für Gastroenterologie, Hepatologie und Gastroenterologische Onkologie, München, Deutschland
,
W Heinlein
1   inspiring-health GmbH, München, Deutschland
,
JG Albert
4   Robert-Bosch-Krankenhaus, Abteilung für Gastroenterologie, Hepatologie und Endokrinologie, Stuttgart, Deutschland
,
F Gundling
3   Städtisches Klinikum München, Klinik für Gastroenterologie, Hepatologie und Gastroenterologische Onkologie, München, Deutschland
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Publication History

Publication Date:
13 August 2019 (online)

 

Einleitung:

Die endoskopische Vollwandresektion (EFTR) ist als Alternative zur Operation von Läsionen im Gastrointestinaltrakt möglich. Ein Kostenvergleich zu den etablierten chirurgischen Verfahren und die Überprüfung der Kostendeckung im G-DRG-System liegen bisher nicht vor.

Ziel:

Diese Arbeit vergleicht die Kosten der offen-chirurgischen und laparoskopischen Verfahren und der EFTR. Zusätzlich wird die Kostendeckung im G-DRG System überprüft.

Methodik:

Die Leistungszahlen wurden beim statistischen Bundesamt (DeStatis) abgefragt. Die Kosten für das Gesundheitswesen werden durch die jeweiligen DRG-Erlöse von 2019 dargestellt.

Für die Ermittlung der tatsächlichen Kosten werden die Kostendaten von Krankenhäusern herangezogen, die an der Kostenkalkulation des Instituts für Entgeltsystem im Krankenhaus (InEK) teilnehmen.

Der Nachweis der Kostendeckung erfolgt durch den Vergleich der Ist-Kosten der Häuser gegen die vom InEK veröffentlichte Standardabweichung der jeweiligen DRG.

Ergebnisse:

2016 wurde die EFTR an 166 Krankenhäusern 763-mal erbracht (OPS 2016: 5 – 452,25; ab 2017: 5 – 452,65); im Jahr 2017 wurde sie in 234 Krankenhäusern 1.096-mal angewandt. Im Vergleich wurden in 2016 bzw. 2017 5.922 bzw. 8.184 offen-chirurgische und laparoskopische Segmentresektionen am Dickdarm mit Anastomose (OPS 2019: 5 – 455,01 und 5 – 455,02) durchgeführt.

Die EFTR wird im G-DRG System 2019 durch die DRG G47B abgebildet. Die durchschnittliche Kosten belaufen sich auf 3.058 € und sind mit 3.069 € vergütet. Die offen-chirurgische und laparoskopische Segmentresektion hat Kosten in Höhe von 8.138 € und eine Vergütung von 8.164 € (DRG G18C).

Gegenwärtig wird der Kostenvergleich auf Fallebene in mehreren Zentren durchgeführt.

Schlussfolgerung:

Der Einsatz der EFTR hat sich von 2016 auf 2017 um 44% auf 1.096 Fälle gesteigert. Die Kosten für das Gesundheitswesen sind im Vergleich zur chirurgischen Segmentresektion um 5.094 € deutlich niedriger. Ein Kosten-Kosten-Vergleich von Fällen in Krankenhäusern, die an der InEK-Kalkulation teilnehmen, wird zeigen, ob sich dies auch auf Fallebene nachweisen lässt. Zusätzlich wird die Kostendeckung im G-DRG-System 2019 in diesen Häusern mit Kostendaten aus dem Jahr 2018 überprüft.