Z Gastroenterol 2019; 57(09): e354-e355
DOI: 10.1055/s-0039-1695554
Endoskopie
Therapien im Ösophagus: ESD, APC, Vakuumtherapie: Freitag, 04. Oktober 2019, 09:40 – 11:00, Studio Terrasse 2.1 B
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Das Eso-Sponge Register: Prospektive multizentrische Untersuchung der endoluminalen Vakuumtherapie am oberen Gastrointestinaltrakt

F Richter
1   Universitätsklinik Schleswig-Holstein Campus Kiel, Klinik für Allgemeine, Viszeral-, Thorax-, Transplantations- und Kinderchirurgie, Kiel, Deutschland
,
N Heits
1   Universitätsklinik Schleswig-Holstein Campus Kiel, Klinik für Allgemeine, Viszeral-, Thorax-, Transplantations- und Kinderchirurgie, Kiel, Deutschland
,
A Bernsmeier
1   Universitätsklinik Schleswig-Holstein Campus Kiel, Klinik für Allgemeine, Viszeral-, Thorax-, Transplantations- und Kinderchirurgie, Kiel, Deutschland
,
B Reichert
1   Universitätsklinik Schleswig-Holstein Campus Kiel, Klinik für Allgemeine, Viszeral-, Thorax-, Transplantations- und Kinderchirurgie, Kiel, Deutschland
,
M Ellrichmann
2   Universitätsklinik Schleswig-Holstein Campus Kiel, Klinik für Innere Medizin I mit den Schwerpunkten Gastroenterologie, Hepatologie, Pneumologie, internistische Intensivmedizin, Endokrinologie, Infektiologie, Rheumatologie, Ernährungs- und Altersmedizin, Kiel, Deutschland
,
B Schniewind
3   Klinikum Lüneburg, Allgemein-, Viszeral- und Thoraxchirurgie, Lüneburg, Deutschland
,
J Hampe
4   Universitätsklinikum Carl Gustav Carus Dresden, TU Dresden, Medizinische Klinik I Bereich: Gastroenterologie und Hepatologie, Dresden, Deutschland
,
A Calderoni
5   Klinikum Region Hannover, Hannover, Deutschland
,
P Baumann
6   Aesculap AG, Tuttlingen, Deutschland
,
AL Overlack-Großmann
7   St Johannes Hospital, Dortmund, Deutschland
,
F Arnold
8   SRH Wald-Klinikum Gera, Gera, Deutschland
,
K Eberle
9   Zentralklinik Bad Berka, Bad Berka, Deutschland
,
G Winde
10   Universitätsklinik für Allgemein- u. Viszeralchirurgie, Thoraxchirurgie und Proktologie am Klinikum Herford, Herford, Deutschland
,
C Triller
11   Städtisches Krankenhaus Heinsberg, Heinsberg, Deutschland
,
D Wichmann
12   Universitätsklinik Tübingen, Tübingen, Deutschland
,
J Höppner
13   Universitätsklinik Freiburg, Freiburg, Deutschland
,
D Kompa
14   Evangelisches Krankenhaus Herne, Herne, Deutschland
,
T Becker
1   Universitätsklinik Schleswig-Holstein Campus Kiel, Klinik für Allgemeine, Viszeral-, Thorax-, Transplantations- und Kinderchirurgie, Kiel, Deutschland
,
C Schafmayer
1   Universitätsklinik Schleswig-Holstein Campus Kiel, Klinik für Allgemeine, Viszeral-, Thorax-, Transplantations- und Kinderchirurgie, Kiel, Deutschland
› Author Affiliations
Further Information

Publication History

Publication Date:
13 August 2019 (online)

 

Einleitung:

Anastomoseninsuffizienzen (AI) oder Perforationen am oberen Gastrointestinaltrakt (oGIT) sind schwerwiegende Erkrankungen mit einer hohen Mortalität. In den letzten Jahren hat sich vor allem die minimal invasive endoluminale Vakuumtherapie (EVT) als eine vielversprechende Behandlungsmöglichkeit bei septischen Geschehen etabliert. Diverse unizentrische Studien mit kleinen Patientenkollektiven indizieren, dass die EVT der aktuell noch häufig verwendeten Stent-Therapie überlegen ist. Eine prospektive multizentrische Studie zur Evaluation der Effektivität und Sicherheit der EVT ist bisher allerdings nicht durchgeführt worden. Daher ist dies die erste groß angelegte prospektive, multizentrische Studie zur Evaluation der EVT.

Material und Methodik:

Das Studiendesign ist offen, prospektiv und multizentrisch. Klinische und soziodemographische Daten von insgesamt 102 Patienten aus 11 deutschen Zentren, welche im Zeitraum von 2014 bis Anfang 2018 eine EVT erhielten, wurden erfasst. Diese Daten wurden prospektiv in einem gemeinsam mit der Firma Aesculap AG und der Abteilung für Allgemein-, Viszeral- und Thoraxchirurgie des UKSH, Campus Kiel entwickelten web-basierten Register erfasst und statistisch ausgewertet.

Ergebnisse:

Bei 71 Patienten wurde die EVT aufgrund einer AI begonnen und bei 31 Patienten war eine Perforation Grund für eine EVT. Im Mittelwert betrug die Therapiedauer 26 Tage. In 86,27% (n = 88) der Fälle konnte eine komplette Granulation der Insuffizienzhöhle beobachtet werden. Dabei liegt die Erfolgsrate bei den Perforationen bei 79% und bei den AIs bei 92%. Einen signifikant negativen Einfluss auf die Erfolgsrate der EVT ließ sich in der Lokalisation des Defektes nachweisen. Je proximaler die Insuffizienz- bzw. Perforationshöhle, desto niedriger war der Therapieerfolg.

Zusammenfassung:

Das Eso-Sponge Register ist eine Möglichkeit, zuverlässig prospektive Multicenter-Daten der EVT-Verfahren des oGIT zu sammeln und zu vergleichen. Dies ist nicht zuletzt durch ein standardisiertes Therapieverfahren möglich, welches erstmalig mithilfe der Verwendung eines einheitlichen Produktes gewährleistet wird. Die Ergebnisse zeigen, dass die EVT eine sehr gute und sichere Behandlungsmöglichkeit bei AI und Perforationen ist.