Z Gastroenterol 2019; 57(09): e310-e311
DOI: 10.1055/s-0039-1695433
Gastroenterologische Onkologie
Pankreaskarzinom: Molekular -Tumorgenese: Freitag, 04. Oktober 2019, 13:20 – 14:56, Studio Terrasse 2.2 A
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Ein R0-resektables, genetisch manipuliertes Pankreas- Tumor Maus-Modell imitiert die Immunantwort auf neoadjuvante Chemotherapie bei menschlichem PDAC

C Mota Reyes
1   Klinikum rechts der Isar, Technische Universität München, München, Deutschland
,
S Teller
2   Klinikum rechts der Isar, Technische Universität München, Klinik und Poliklinik für Chirurgie, München, Deutschland
,
B Fleischmann-Mundt
3   Medizinische Hochschule Hannover, Klinik für Gastroenterologie, Hepatologie und Endokrinologie, Hannover, Deutschland
,
F Kühnel
3   Medizinische Hochschule Hannover, Klinik für Gastroenterologie, Hepatologie und Endokrinologie, Hannover, Deutschland
,
H Friess
2   Klinikum rechts der Isar, Technische Universität München, Klinik und Poliklinik für Chirurgie, München, Deutschland
,
GO Ceyhan
2   Klinikum rechts der Isar, Technische Universität München, Klinik und Poliklinik für Chirurgie, München, Deutschland
,
IE Demir
2   Klinikum rechts der Isar, Technische Universität München, Klinik und Poliklinik für Chirurgie, München, Deutschland
› Author Affiliations
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Publication History

Publication Date:
13 August 2019 (online)

 

Zielsetzung:

Das genetisch induzierten Mausmodelle des Pankreaskarzinoms (PDAC) haben unser Verständnis der komplexen Tumor-Stroma Interaktionen im PDAC-Mikroenvironment enorm verbessert. Jedoch sind die bisherigen Modelle zur Untersuchung der Effekte von neoadjuvanter Therapie nicht geeignet. In dieser Studie analysierten wir die Effekte der neoadjuvanten Chemotherapie (NeoCTx) auf die histopathologischen Merkmale eines neuartigen R0-resektablen, genetisch induzierten Maus-Modells (Pfl-Maus) und verglichen dieses mit humanem PDAC.

Methodik:

Durch Immunfluoreszenz-Färbungen und Software-basierter Analyse wurden in Gewebeproben von 36 neoadjuvant behandelten und 36 gematchten primär resezierten PCa-Patienten die folgenden Parameter quantifiziert: Angiogenese, Tumor-Desmoplasie (aktiviertes-Stroma-Index/ASI), Tumor-assoziierte Infiltration mit zytotoxischen T-Lymphozyten, Myeloid-derived-suppressor-Zellen (MDSC) und natürliche Killerzellen (NK). In einem neuen, R0-resektablem PDAC-Modell wurde die Übertragbarkeit der Ergebnisse zwischen humanem und murinen PDAC untersucht.

Ergebnis:

NeoCTx führte sowohl im humanen PDAC, als auch im neunen R0-resektablen PDAC-Modell zu einer Reduktion der CD45+ Leukozyten als auch zu einer Steigerung des CD8+ T-Lymphozyten/CD45+ Leukozyten-Verhältnisses in beiden. Gleichzeitig zeigten unsere Ergebnisse eine Abnahme der MDSC (human:16,95 ± 2,36 vs. 5,58 ± 0,88; p < 0,0001; murine: 6,4 × 10-5± 1,0 × 10-5 vs. 2,6 × 10-5± 1,8 × 10-5; p = 0,074) und der NCAM+ Natural Killer/NK-Zellen (human: 1,33 × 10-4± 2,13 × 10-4 vs. 2,13 × 10-5± 3,03 × 10-6; p < 0,0001; murin: 12,2 × 10-5± 3,2 × 10-5 vs. 2,5 × 10-5± 1,7 × 10-5; p = 0,069). Im Gegensatz zum menschlichen PDAC blieb die Stroma-Aktivität im Tumor-Mikroenvironment des Maus-Modells nach der neoCTx konstant. Eine signifikante Veränderung der Gefäßdichte konnte weder beim Maus-Modell noch im menschlichen Gewebe beobachtet werden (p = 0,179; p = 0,560).

Schlussfolgerung:

NeoCTx führt zur Reaktivierung anti-tumoraler Immunantworten in der Tumor-Mikroumgebung im humanen sowie einem neuartigen, murinen R0-resektablen PDAC. Das Pfl-PDAC-Maus-Modell eignet sich für zukünftige präklinische Versuche mit molekularen Immuntherapien und kann die Entwicklung neuartigen immunmodulatorischen Therapien im PDAC ermöglichen.