Z Gastroenterol 2019; 57(09): e258-e259
DOI: 10.1055/s-0039-1695298
Leber und Galle
HCC und Leberfiliae: Grundlagenforschung: Freitag, 04. Oktober 2019, 08:15 – 09:35, Studio Terrasse 2.2 B
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Die Rolle von Interleukin 17A in der Entstehung von Lebermetastasen

J Lücke
1   Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, I. Medizinische Klinik und Poliklinik; AG Huber, Hamburg, Deutschland
,
AD Giannou
1   Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, I. Medizinische Klinik und Poliklinik; AG Huber, Hamburg, Deutschland
,
AM Shiri
1   Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, I. Medizinische Klinik und Poliklinik; AG Huber, Hamburg, Deutschland
,
J Kempski
1   Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, I. Medizinische Klinik und Poliklinik; AG Huber, Hamburg, Deutschland
,
L Zhao
2   Universitätsklinikum Hamburg Eppendorf, Zentrum für Operative Medizin; Klinik und Poliklinik für Allgemein-, Viszeral- und Thoraxchirurgie, Hamburg, Deutschland
,
N Gagliani
2   Universitätsklinikum Hamburg Eppendorf, Zentrum für Operative Medizin; Klinik und Poliklinik für Allgemein-, Viszeral- und Thoraxchirurgie, Hamburg, Deutschland
3   Universitätsklinikum Hamburg Eppendorf, I. Medizinische Klinik und Poliklinik, Hamburg, Deutschland
,
S Huber
1   Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, I. Medizinische Klinik und Poliklinik; AG Huber, Hamburg, Deutschland
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Publication History

Publication Date:
13 August 2019 (online)

 

Einleitung:

IL-17A ist ein pro-inflammatorisches Zytokin, welches von verschiedenen Immunzellen wie T Helferzellen, cytotoxischen T Zellen oder gamma delta T Zellen sezerniert werden kann. Obwohl es vermehrt Hinweise auf den protumorgenen Effekt von IL-17A gibt, ist der Einfluss von IL-17A auf die Entstehung von Lebermetastasen bislang weitgehend unbekannt.

Ziel:

Ziel dieser Arbeit ist es, den Einfluss von IL-17A auf Lebermetastasierung im Mausmodell zu untersuchen. Des Weiteren soll die Quelle und Zielzelle von IL-17A identifiziert werden.

Methodik:

Wildtyp-, Reporter-, Il17a -/-, Il17af -/- und Il17ra -/- Mäuse wurden intrasplenal mit MC-38 Tumorzellen injiziert und die Anzahl an Metastasenfoci wurde im Anschluss gezählt. IL-17A produzierende Zellen wurden mittels FACS charakterisiert. Potentielle Zielzellen wurden in vitro mit IL-17A stimuliert und mittels Western Blot auf Aktivierung untersucht.

Ergebnis:

Es zeigte sich, dass Il17a -/--Mäuse signifikant weniger Lebermetastasen entwickeln als Wildtypmäuse (Wildtyp n = 11, Il17a-/-n = 10; p < 0,0001). Il17af -/- und Il17ra -/- Mäuse zeigten jedoch keinen signifikanten Unterschied im Verglich zu Wildtypmäusen. Mittels FACS-Analyse konnte festgestellt werden, dass gamma delta T Zellen ihre IL-17A Produktion in Lebermetastasen hochregulieren. Schlussendlich konnten wir durch in vitro Stimulation von MC-38 Zellen mit IL-17A zeigen, dass MC-38 Zellen auf IL-17A ansprechen.

Schlussfolgerung:

Wir konnten zeigen, dass IL-17A von gamma delta T Zellen produziert wird und die Entstehung von Lebermetastasen unterstützt. Ein wichtiger Mechanismus scheint darin zu bestehen, dass IL-17A direkt auf die Krebszellen wirkt, da das Knockout des IL-17 Rezeptors IL-17RA in der Maus keinen Einfluss auf die Anzahl der Lebermetastasen hat. Diese Erkenntnisse könnten dazu beitragen, zielgerichtete immunmodulatorische Therapien gegen Lebermetastasen zu etablieren.