Z Gastroenterol 2019; 57(09): e256-e257
DOI: 10.1055/s-0039-1695293
Leber und Galle
CCC und NET: Donnerstag, 03. Oktober 2019, 12:50 – 14:26, Studio Terrasse 2.1 A
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Der lösliche Urokinase-Plasminogen-Aktivator Rezeptor (suPAR) als prognostischer Marker in Patienten mit resektablem cholangiozellulären Karzinom

S Loosen
1   Uniklinik RWTH Aachen, Aachen, Deutschland
,
F Tacke
2   Charité – Universitätsmedizin Berlin, Berlin, Deutschland
,
J Kather
1   Uniklinik RWTH Aachen, Aachen, Deutschland
,
T Longerich
3   Heidelberg University, Medical Faculty, Heidelberg, Deutschland
,
C Trautwein
1   Uniklinik RWTH Aachen, Aachen, Deutschland
,
C Roderburg
2   Charité – Universitätsmedizin Berlin, Berlin, Deutschland
,
U Neumann
1   Uniklinik RWTH Aachen, Aachen, Deutschland
,
T Lüdde
1   Uniklinik RWTH Aachen, Aachen, Deutschland
› Author Affiliations
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Publication History

Publication Date:
13 August 2019 (online)

 

Einleitung:

Während die chirurgische Resektion die einzige potenziell kurative Therapieoption für Patienten mit cholangiozellulärem Karzinom (CCC) darstellt, liegen die 5-Jahres-Überlebensraten nach Tumorresektion unter 30%, was den dringenden Bedarf an besseren präoperativen Stratifikationsalgorithmen zur Identifizierung idealer OP-Kandidaten verdeutlicht. Der lösliche Urokinase-Plasminogen-Aktivator Rezeptor (suPAR) konnte sich als prognostischer Marker in verschiedenen Krankheitsbildern etablieren, seine Bedeutung im Zusammenhang der CCC-Resektion verbleibt jedoch ungewiss.

Ziele:

In der aktuellen Studie evaluierten wir die potentielle Bedeutung von zirkulierendem suPAR sowie der tumoralen uPAR-Expression als neuartiger Biomarker in resektablen CCC-Patienten.

Methodik:

Die Tumorexpression von uPAR, dem membrangebundenen Ursprung von suPAR, wurde mittels IHC in 108 CCC-Tumorproben analysiert. SuPAR-Serumspiegel wurden mittels ELISA in zwei Kohorten von insgesamt 117 CCC-Patienten sowie in 76 Kontrollproben und 11 Patienten mit primär sklerosierender Cholangitis (PSC) bestimmt.

Ergebnis:

Eine hohe tumorale uPAR-Expression korrelierte mit einem reduzierten Gesamtüberleben nach CCC-Resektion. Darüber hinaus zeigten sich zirkulierenden suPAR-Spiegel in CCC-Patienten im Vergleich zu PSC-Patienten und gesunden Kontrollen signifikant erhöht. Interessanterweise wiesen Patienten mit präoperativen suPAR-Werten oberhalb des idealen prognostischen Cut-off-Werts (3,72 ng/ml) ein signifikant schlechteres Langzeitüberleben sowohl in der Trainings- als auch in der Validierungskohorte auf. Die prognostische Relevanz von suPAR wurde mittels uni- und multivariater Cox-Regressionsanalyse bestätigt. Des Weiteren waren erhöhte präoperative suPAR- aber nicht Kreatinin-Spiegel indikativ für das Auftreten eines postoperativen akuten Nierenversagens.

Schlussfolgerung:

Zirkulierender suPAR-Konzentrationen repräsentieren einen neuartigen Biomarker in CCC-Patienten, der zukünftig nicht nur dabei helfen könnte ideale Kandidaten für eine Tumorresektion zu identifizieren, sondern auch wichtige Hinweise auf klinisch relevante postoperativen Komplikationen wie dem akuten Nierenversagen geben könnte.