Z Gastroenterol 2019; 57(09): e233
DOI: 10.1055/s-0039-1695232
Leber und Galle
Zelluläre grundlagenorientierte Hepatologie: Zellkulturen, Organoide, Omics: Donnerstag, 03. Oktober 2019, 08:00 – 09:28, Studio Terrasse 2.1 A
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Anti-fibrotische Wirkung eines Antisense Oligonukleotids gegen den TGFβ-Signalweg in der humanen Sternzelllinie LX-2

G Peschel
1   Universitätsklinikum Regensburg, Klinik und Poliklinik für Innere Medizin 1/Gastroenterologie, Regensburg, Deutschland
,
M Gunckel
1   Universitätsklinikum Regensburg, Klinik und Poliklinik für Innere Medizin 1/Gastroenterologie, Regensburg, Deutschland
,
U Bogdahn
2   Universitätsklinikum Regensburg, Klinik und Poliklinik für Neurologie, Regensburg, Deutschland
,
M Müller-Schilling
1   Universitätsklinikum Regensburg, Klinik und Poliklinik für Innere Medizin 1/Gastroenterologie, Regensburg, Deutschland
,
K Weigand
1   Universitätsklinikum Regensburg, Klinik und Poliklinik für Innere Medizin 1/Gastroenterologie, Regensburg, Deutschland
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Publication History

Publication Date:
13 August 2019 (online)

 

Einleitung:

Die Fibrosierung der nicht-zirrhotischen und zirrhotischen Leber wird vorwiegend durch Veränderungen in der extrazellulären Matrix (ECM) durch die der lebereigenen hepatischen Sternzellen (HSC) beeinflusst. Dies geht mit einer chronischen Inflammation des Lebergewebes einher. Ein Hauptregulator dieser Prozesses ist das multifunktionale Zytokin TGFβ.

Ziele:

Die Hemmung des TGFβ Signalweges stellt einen integralen therapeutischen Ansatz dar, um sowohl die Entstehung der Fibrosierung der Leber als auch nachfolgende Komplikationen zu verhindern.

Methodik:

Die immortalisierte humane HSC-Zelllinie LX-2 wurden für 24h mit 10 ng/ml TGFβ vorstimuliert. Danach wurde unter weiterer TGFβ-Stimulation ein Antisense Oligonukleotid (AON) vermittelter knock-down gegen den TGFβ RII durchgeführt. Als Kontrolle diente eine scrambled AON. Der knock-down des TGFβ RII und die Expression der Fibrosemarker Acta1, Collagen1a1, Fibronectin und CTGF wurde mittels Hydrolysen-Sonden PCR quantitativ bestimmt. Durch Immunofluoriszenzanalysen wurden die ECM Proteine sowie der TGFβ RII angefärbt und somit der Effekt des AON auf Proteinebene verifiziert.

Ergebnis:

Nach 48 und 72h bewirkt das spezifische AON, nicht aber das scrambled Oligonukleotid eine Reduktion der TGFβ RII mRNA um bis zu 80%. Nach 48h bzw. 72h wird die mRNA der ECM Proteine ACTA 2, FN1, Col I und CTGF durch das AON signifikant reduziert (p < 0,05). Auch auf Proteinebene ist dieser Effekt in der Immunofluoriszenzanalyse nachweisbar. Ebenso zeigt sich ein anti-inflammatorsicher Effekt. Zurzeit wird die Auswirkung eines siRNA vermittelten knock-downs auf den TGFβ-Signalweg sowie die Zellproliferation analysiert.

Schlussfolgerung:

Ein AON gegen den TGFβ RII reduziert in vitro Fibrosemarker auf transkriptionaler und auf Protein-Ebene in LX-2 Zellen und stellt damit ein potentielles Werkzeug zur Hemmung der Fibrogenese in der Entwicklung der Leberzirrhose dar.