Z Gastroenterol 2019; 57(09): e192
DOI: 10.1055/s-0039-1695121
Ösophagus und Magen
Malignome im Ösophagus/Magen: Operationstechniken und Ergebnisse: Donnerstag, 03. Oktober 2019, 15:25 – 16:45, Studio Terrasse 2.1 B
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Double Tract Rekonstruktion nach Resektion des gastroösophagealen Übergangs wegen AEG II und III Tumoren

AH Hölscher
1   Elisabethkrankenhaus Essen, Contilia Zentrum für Speiserörhenerkrankungen, Essen, Deutschland
2   Agaplesion Markus Krankenhaus, Zentrum für Speiseröhren- und Magenchirurgie, Frankfurt am Main, Deutschland
,
M Hemmerich
1   Elisabethkrankenhaus Essen, Contilia Zentrum für Speiserörhenerkrankungen, Essen, Deutschland
,
F Berlth
3   Seoul National University Hospital, Division of Gastrointestinal Surgery, Seoul, Korea, Republik
,
H Schmidt
4   Spital Lachen AG, Chirurgie, Lachen, Schweiz
› Author Affiliations
Further Information

Publication History

Publication Date:
13 August 2019 (online)

 

Einleitung:

Bei AEG Typ II und III Tumoren der T-Kategorien 1 und 2 mit intestinalem Typ, insbesondere Grading G1 und G2, ist in der Regel eine R0-Resektion nach distal bei 50% proximaler Magenresektion mit gutem Sicherheitsabstand zu erreichen. Die Lymphknoten (LK)-Dissektion kann dabei im Kompartiment II komplett ausgeführt werden und muss im Vergleich zur Gastrektomie nur im aboralen Kompartiment I eingeschränkt werden. Nach aktuellen asiatischen Daten liegt die LK-Metastasierung in den entsprechenden LK-Stationen 4, 5 und 6 bei AEG II/III Tumoren von unter 4 cm Durchmesser jedoch bei unter 1%.

Methodik/Ziele:

Bei der Double-Tract Rekonstruktion nach Resektion des gastroösophagealen Übergangs wird die End-zu-Seit Roux-Y Ösophagojejunostomie ausgeführt, 15 cm aboral davon die Seit-zu-Seit Jejunogastrostomie und mindestens 25 cm weiter aboral die End-zu-Seit Jejunojejunostomie. Diese Schritte werden im Video demonstriert.

Ergebnisse:

Patienten mit Double-Tract Rekonstruktion haben eine Rate an Refluxösophagitis von unter 10% und im Vergleich zur Gastrektomie signifikant höhere Hämoglobin Werte und signifikant geringere Dosen an notwendiger Vitamin B12 Substitution.

Schlussfolgerung:

Die Double-Tract Rekonstruktion nach Resektion des gastroösophagealen Übergangs bei nicht fortgeschrittenen AEG II/III Tumoren kann bei ausreichender onkologischer Radikalität eine gute Lebensqualität mit guter Nahrungspassage, geringeren Refluxbeschwerden und geringere Vitamin B12 Substitiuton erreichen.