Über die Bewegung der Elektronen in einer Elektronenröhre bei der Erzeugung von kurzwelligen Schwingungen nach Barkhausen und Kurz

Zusammenfassung

Es wird die Einwirkung des veränderlichen Feldes, welches infolge der Spannungsschwingungen von Gitter und Anode in einer Röhre entsteht, auf die Bewegung der Elektronen untersucht. Die Rechnungen werden auf Grund eines Vergleichens der Elektronenbewegung im veränderlichen Felde mit der Bewegung von Elektronen in verschiedenen, besonders ausgesuchten konstanten Feldern ausgeführt; in einem speziellen Falle wird eine numerische Integration der Bewegungsgleichungen unternommen. Beide Methoden ergeben, daß es infolge des veränderlichen Röhrenfeldes nicht nur solche Elektronen gibt, welche die Anode mit endlicher Geschwindigkeit erreichen, den Anodenstrom bilden und auf diese Weise aus der Gesamtzahl der sich in der Röhre bewegenden Elektronen ausscheiden, sondern auch solche, die auf dem Rückwege den Glühfaden mit endlicher Geschwindigkeit erreichen und hier ihre Bahn beendigen. Andererseits läßt sich zeigen, daß es auch immer Elektronen gibt, die mehrmals um das Gitter herumpendeln. Die Austrittszeiten dieser Elektronen aus dem Glühfaden liegen in einem Zeitintervall, welches die Zeit t=0, Anfang einer Schwingungsperiode der Gitterspannung, einschließt. Dieses Auslesen von Elektronen durch Anode und Glühfaden — bei ε_a=0 und durch den Glühfaden allein — bei stark negativer Anode wird als Ursache der Entstehung einer gewissen Ordnung in der Bewegung der Elektronen, welche Barkhausen und Kurz bei ihrer Erklärung der Schwingungsentstehung postulieren, angesehen.