Lernziel
Malassezia furfur und andere, neu beschriebene Malassezia-Arten werden aus taxonomischer, epidemiologischer und mikrobiologischer Sicht dargestellt. Im Mittelpunkt steht die Vermittlung der pathogenetischen bzw. auch ätiologischen Bedeutung des lipophilen Spross- oder Hefepilzes für eine Reihe dermatologischer Erkrankungen, u. a. der Pityriasis versicolor, aber auch der Malassezia-Follikulitis und des seborrhoischen Ekzems. Die In-vitro-Empfindlichkeit von Malassezia gegenüber Antimykotika und antiseborrhoischen Wirkstoffen erhält klinische Relevanz, wenn es um die vielfältigen lokalen und systemischen Behandlungsmöglichkeiten der genannten Hautkrankheiten geht. Nicht zuletzt soll auch der neuerdings diskutierte Zusammenhang zwischen Malassezia und atopischem Ekzem anhand mikrobiologisch-immunologischer Mechanismen beleuchtet werden.
Malassezia ist als auslösendes Agens mit einer Reihe v. a. dermatologischer Erkrankungen assoziiert. So gilt der lipophile Sprosspilz als Ursache der Pityriasis versicolor, der Pityrosporum- bzw. Malassezia-Follikulitis, daneben wurde eine Malassezia-Blepharitis beschrieben. Zunehmend treten systemische Infektionen durch Malassezia ausschließlich bei unreifen Säuglingen und immunsupprimierten Patienten auf. Von Bedeutung ist Malassezia auch in Bezug auf die Pathogenese des seborrhoischen Ekzems und der Kopfschuppen. Aktuelle experimentelle Arbeiten lassen vermuten, dass Malassezia-Allergene als Trigger auch den Verlauf des atopischen Ekzems – zumindest der sog. “head-neck”-Form – beeinflussen.
Author information
Authors and Affiliations
Additional information
Rights and permissions
About this article
Cite this article
Nenoff, P., Reinl, P. & Haustein, UF. Der Hefepilz Malassezia Erreger, Pathogenese und Therapie. Hautarzt 52, 73–88 (2001). https://doi.org/10.1007/s001050051268
Issue Date:
DOI: https://doi.org/10.1007/s001050051268