Zusammenfassung
Nach über 30 Jahren Kostendämpfungspolitik im Gesundheitswesen und der verbindlichen Einführung des Systems der German Refined-Diagnosis Related Groups (G-DRG) im Jahr 2004 hat der Kostendruck in deutschen Krankenhäusern nochmals an Schärfe gewonnen. Fallbezogen kann die Gewinnschwelle (Gewinn=Erlöse–Kosten) nur dann erreicht werden, wenn die Selbstkosten geringer als der resultierende DRG-Erlös sind. Demnach ist es vordringlich, einerseits die Selbstkosten hinsichtlich der Kosteneffektivität zu evaluieren und andererseits eine adäquate Erlössicherung sowie eine leistungsgerechte Erlösaufteilung zu gewährleisten. Der Beitrag stellt einführend den politischen Werdegang des G-DRG-Systems vor und gibt anschließend einen systematischen, wertenden Überblick über die unterschiedlichen Entgelt- und Zuschlagsarten. Die für das anästhesiologische Fachgebiet relevanten Aspekte zur Erlössicherung wie Dokumentation intraoperativ hinzugetretener Diagnosen und Erfassung intraoperativer Prozeduren, aber auch die Funktion „Komplizierende Prozedur“, das demografische Merkmal „Dauer der maschinellen Beatmung“ und das Thema „Zusatzentgelte“ werden erläutert. Im Anschluss an die Ausführungen zur Erlössicherung nach extern werden die alternativen Wege der Erlösaufteilung nach intern – G-DRG-Fallkostenkalkulation und interne Leistungsverrechnung – vorgestellt. Die Autoren erhoffen sich, mit dem vorliegenden Beitrag dem Leser eine Hilfestellung für die aktuelle Diskussion über „ökonomische Awareness“ in der Gesundheitswirtschaft an die Hand gegeben zu haben.
Abstract
After 30 years of belt-tightening in the health care system and the mandatory implementation of the German diagnosis-related groups (DRG) system in 2004, the cost pressure on German hospitals has increased again. Cases break even only if prime costs fall below DRG revenues. On the one hand it is required from hospitals that prime costs are evaluated in terms of effectiveness, but on the other hand they have to allow for generation of adequate revenues and performance-oriented distribution of profits. This article first presents the political background of the German DRG system and then systematically assesses the different types of reimbursement. Aspects in the field of anaesthesia which are relevant to the generation of adequate revenues are: documentation of intraoperatively occurring diagnoses, documentation of intraoperative procedures, the grouper function „complicating procedure“, the demographic attribute „hours on mechanical ventilation“ and the issue of supplemental revenues. Following comments on the generation of adequate revenues, the alternative means of internal budgeting, the German DRG case-costing and the percentage of sales method, are discussed. The present contribution is intended to assist readers in the prevailing discussion about economic awareness of the health care market.
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Mang, H., Kunzmann, U. & Bauer, M. Diagnosis Related Groups. Anaesthesist 56, 867–876 (2007). https://doi.org/10.1007/s00101-007-1255-0
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