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Der Schilddrüsenknoten – Differentialdiagnostik und Therapiekonzepte

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Kasuistik

Ein 25-jähriger Mann stellt sich in unserer endokrinologischen Ambulanz zur weiteren Abklärung eines vom Hausarzt per Palpation diagnostizierten Schilddrüsen-(SD-)Knotens vor. Der Patient berichtet von einem unspezifischen Druckgefühl rechts paralaryngeal, welches er vor etwa einem 1/2 Jahr erstmals bemerkt hat. Weitere Beschwerden werden nicht angegeben, insbesondere kein Gewichtsverlust und kein Nachtschweiß. Der Stuhlgang sei unauffällig. Der Patient wirkt ruhig und ausgeglichen, der Puls ist normofrequent.

In der klinischen Untersuchung fällt bereits bei rekliniertem Hals eine rechtsseitige Vorwölbung neben dem Kehlkopf auf. Diese ist nicht druckdolent und weist während des Schluckakts eine gute Verschieblichkeit auf. In der Sonographie der SD zeigt sich neben einem unauffälligen linken SD-Lappen ein nahezu lappenausfüllender, echoarmer, teils zystisch durchsetzter Knoten mit schmalem Halosaum im rechten SD-Lappen. Kalzifikationen lassen sich nicht nachweisen, die Halslymphknoten erscheinen beidseits unauffällig.

Laborchemisch erfolgt die Bestimmung des thyroideastimulierenden Hormons (TSH) sowie des Calcitonins. Hier zeigen sich eine Euthyreose bei normwertigem TSH (1,9 mU/l) sowie ein unauffälliger Calcitoninwert.

Auf eine Szintigraphie wird bei laborchemischem Ausschluss einer funktionellen SD-Autonomie verzichtet.

Aufgrund der Größe des Knotens wird dem Patienten eine weiterführende Diagnostik mittels Feinnadelaspiration empfohlen. In der gewonnenen Zytologie zeigen sich unauffällig strukturierte Thyreozytencluster mit z.T. regressiven Veränderungen. Hinweise auf Malignität ergeben sich nicht. Wegen der lokalen Beschwerdesymptomatik sowie der Sorge des Patienten um eine zukünftige maligne Entartung des Knotens veranlassen wir eine Hemithyreoidektomie rechts. Die Histologie bestätigt den benignen Befund der Feinnadelaspirationszytologie mit Diagnose eines regressiv veränderten Kolloidknotens mit zystischer Degeneration.

Der Patient kommt weiterhin ohne eine SD-Hormon-Substitutionsbehandlung aus. Es erfolgt die Empfehlung, auf eine jodreiche Ernährung zu achten und eine jährliche SD-Kontrolle mittels TSH-Bestimmung und Sonographie vornehmen zu lassen.

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Karger, S., Tötsch, M., Krause, K. et al. Der Schilddrüsenknoten – Differentialdiagnostik und Therapiekonzepte. Med Klin 103, 575–590 (2008). https://doi.org/10.1007/s00063-008-1093-0

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