Zusammenfassung
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1.
Für die Anordnung der Mizellen in kleinen Bereichen in Filmen von Faserstoffen werden drei Fälle zur Diskussion gestellt. Fall I: Sie ist ein Abbild der gesamten Lagenmannigfaltigkeit. Fall II: Es besteht genäherte Parallelität in kleinen Bereichen. Fall III: Die Mizellen bilden Bündel, die wieder nach I oder II angeordnet sind.
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2.
Es wird gezeigt, daß der Quotient Q aus Stäbchen- und Eigendoppelbrechung bei fortschreitender Dehnung des Films für den Fall I zunehmen muß, wogegen bei II und III weitgehende Konstanz zu erwarten ist.
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3.
Aus Messungen von Wächtler läßt sich entnehmen, daß Nitrozellulosefilme in dem untersuchten. Dehnungsbereich von 0–80 Proz. (bei bestimmtem Imbibitionsmittel) eine vollständige Konstanz von Q zeigen, woraus auf eine Ordnung in kleinen Bereichen (Fall II oder III) geschlossen werden darf.
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4.
Aus dem geringen Unterschied in der makroskopisch und röntgenographisch festgestellten Dichte bei Hydratzellulosefilmen läßt sich letzten Endes ebenfalls, auch schon beim ungedehnten Film, auf eine Ordnung in kleinen Bereichen schließen.
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5.
Mechanische Analogien sprechen im gleichen Sinne.
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Kratky, O. Zum Deformationsmechanismus der Faserstoffe, II. Kolloid-Zeitschrift 68, 347–350 (1934). https://doi.org/10.1007/BF01428627
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DOI: https://doi.org/10.1007/BF01428627