Zusammenfassung
Durch Messungen der Wasserstoffionenkonzentration mit der Epicutan-Chinhydronelektrode in der Gaskettenapparatur läßt sich feststellen, daß die Hautoberfläche von einer Säureschicht bedeckt ist. Sie entsteht durch die Sekretion und nachfolgende Verdunstung des ckkrinen Schweißes, weil bei dem an sich sauren Drüsenprodukt der ungehinderte Verdunstungsprozeß auf der Haut zur Konzentrierung der Schweißsäuren führt. Vermöge ihres hohen Säuregrades (p H 5-3) kommt dieser Hautoberschicht eine bactericide Kraft zu (Säuremantcl der Haut zur Baktericnabwehr).
An einzelnen Regionen des Körpers finden sich jedoch bei Erwachsenen Lücken in diesem Säuremantel, in denen dieP H-Messung eine schwachsaure, neutrale oder alkalische Reaktion der Hautoberfläche nachweist. Als solche Lücken wurden ermittelt: die Achselhöhle, die Genitocrural- und Analregion, die Interdigitalpartien der Füße und bestimmte Partien der Fußsohle.
Die Entstehung der schwach sauren, neutralen bzw. alkalischen Reaktion an diesen Regionen wird auf verschiedene Faktoren zurückgeführt, die in Modellversuchen zur Darstellung gebracht werden. Der apokrine Schweiß, schon bei der Sekretion schwach sauer, neutral oder gering alkalisch, fällt bei der Verdunstung der alkalischen Zersetzung anheim. Aber auch der hochacidotische ekkrine Schweiß nimmt unter Ammoniakbildung eine alkalische Reaktion an, wenn er in seiner Verdunstung behindert ist. Jene Partien, an denen hauptsächlich apokriner Schweiß sezerniert wird oder aber der ekkrine Schweiß nicht in normaler Weise zu verdunsten vermag, sind identisch mit den durch dieP H-Messung ermittelten Lücken im Säuremantel.
An einer Reihe von klinischen Beispielen wird dargestellt, daß die Regionen mit schwach saurer, neutraler oder alkalischer Reaktion der Hautoberfläche Prädilcktionsstellen von bakteriell oder mykotisch bedingten Hauterkrankungen sind, weil die Erreger dieser Hautleiden in dem bezeichneten physikalisch-chemischen Milieu optimale Wachstumsbedingungen finden.
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Marchionini, A., Hauskne Cht, W. Säuremantel der haut und Bakterienabwehr. Klin Wochenschr 17, 663–666 (1938). https://doi.org/10.1007/BF01778645
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DOI: https://doi.org/10.1007/BF01778645