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Die Energieumwandlungen im Muskel. III.

Kohlenhydrat- und Milchsäureumsatz im Froschmuskel

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Pflüger's Archiv für die gesamte Physiologie des Menschen und der Tiere Aims and scope Submit manuscript

Zusammenfassung

  1. 1.

    In der Arbeit werden Milchsäureumsatz, Kohlenhydratumsatz und Sauerstoffverbrauch im Muskel miteinander verglichen. Es ergibt sich unter Berücksichtigung der Oxydationen eine völlige Äquivalenz der Änderungen von Milchsäure- und Kohlenhydratbilanz unter allen geprüften Umständen, wobei die Änderung der letzteren ganz wesentlich das Glykogen betrifft. Im einzelnen gilt:

  2. 2.

    Wenn bei Erschöpfung mit Einzelinduktionsschlägen sich im Muskel gegen 0,3% Milchsäure bilden, so schwindet eine äquivalente Menge Kohlenhydrat.

  3. 3.

    Wenn bei 22° und bei 14° sich im Muskel Milchsäure anaerob in der Ruhe anhäuft, so schwindet ebenfalls entsprechend Kohlenhydrat, und auch hier ändert sich hauptsächlich nur der Glykogengehalt, nicht die Menge der übrigen Zucker, was einen Unterschied gegenüber der Leber darstellt, soweit sich hier eine gesteigerte Verzuckerung des Glykogens aus den Forschungen anderer Autoren ergibt.

  4. 4.

    Bei derRuheatmung sind Sauerstoffverbrauch und Kohlenhydratschwund äquivalent: im isolierten Muskel verbrennt also ausschließlich oder mindestens ganz vorwiegend Zucker.

  5. 5.

    Wenn während der oxydativen Restitution des Muskels nach erschöpfender indirekter Ermüdung mit Einzelinduktionsschlvägen etwa 0,25% angehäufte Milchsäure schwindet, wobei nur 1/3–1/4 derselben verbrennt, so nehmen in dieser Zeit die Kohlenhydrate um genau die Menge zu, die sich aus der Differenz des Milchsäureschwundes und Sauerstoffverbrauchs in der Erholungszeit (Erholung + Ruheverbrauch) berechnet.

  6. 6.

    Auch beim Zerschneiden der Muskeln geht. Milchsäurebildung und Kohlenhydratschwund zeitlich genau parallel und ist einander äquivalent. Dies gilt vor allem auch für die erste Zeit unmittelbar nach der Zerschneidung und sowohl für die Temperatur von 15° wie 20°.

  7. 7.

    Wird bei genügender Sauerstoffversorgung die Milchsäurebildung der fein zerkleinerten Muskulatur bei 20° in den ersten Stunden nach dem Zerschneiden miteinander verglichen mit und ohne Blausäurezusatz, so ist die Milchsäurebildung in Gegenwart von Blausäure etwa um 0,02 bis 0,03% pro 1 Stunde erhöht. Diese Differenz ist etwa ebensogroß, wie sich aus der Größe der ungehemmten Atmung berechnet, wenn man annimmt, daß hierbei die Verbrennung der Milchsäure ihre Anhäufung verzögert, Es folgt somit, daß in der Tat auch bei der enorm gesteigerten Atmung der zerschnittenen Muskeln die Oxydation auf Kosten der Milchsäure geschieht.

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Auch dieser Teil der Untersuchungen wurde mit Unterstützung der Jagor-Stiftung Berlin ausgeführt, der auch hier für die geleistete Hilfe mein bester Dank ausgesprochen sei.

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Meyerhof, O. Die Energieumwandlungen im Muskel. III.. Pflügers Arch. 185, 11–32 (1920). https://doi.org/10.1007/BF01739982

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