Auszug
Die Zukunftsaussichten des Wirtschaftsstandorts Deutschland werden teilweise nicht positiv dargestellt. Aussagen wie „[W]wenn die Anzahl der jungen sinkt, nimmt (…) die gesamte Innovationskraft ab“ (Bauer 2005, 5) oder „[D]die starke Alterung der Bevölkerung und der Bevölkerungsrückgang könnten (…) zu einer chronischen Wachstumsschwäche führen“ (Nahrendorf 2005, 10) implizieren ein Schwächen oder möglicherweise ein Gefährden der wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit aufgrund des demographische Wandels. Die gleichzeitig voranschreitende Technologisierung und Globalisierung bedingt eine zunehmende Komplexität und neue Arbeitsformen, die zu sich kontinuierlich ändernden Arbeitsanforderungen an die Erwerbstätigen führen. Der „Weg in die Wissensgesellschaft“ (Reinberg/Hummel 2002, 580) erfordert ein lebenslanges Lernen (Buck/Schletz 2004, 10), der technologische Fortschritt ein höher Qualifizieren von potenziellen Arbeitskräften und neue Beschäftigungsformen verlangen Flexibilität und Mobilität (Arnold 1996, 71). Der Wandel in Wirtschaft und Gesellschaft stellen veränderte Anforderungen an die Kompetenzen potenzieller Arbeitskräfte, deren Entwicklung und zukünftige Ausrichtung. Das strategische Managen von Kompetenzen ausgehend von einer evolutionstheoretischen Sichtweise befindet sich im dialektischen Spannungsverhältnis von externer Orientierung und interner Kompetenz (vgl. Ansoff 1984). Die externe Orientierung verweist auf einen schnell voranschreitenden technischen Fortschritt und das Ausweiten der Globalisierung. Diese machen Wissen zu einem zunehmend wichtigen Produktionsfaktor (Beck 1999, 44). Dabei wird die interne Kompetenz von Organisationen mit einem Sinken der Halbwertszeit von Wissen, einer verstärkten Komplexität der Aufgaben und der Notwendigkeit höherer Qualifikationen konfrontiert. Durch ein entsprechendes Personalrekruiting und ein Entwickeln der vorhandenen Arbeitskräfte, beides zentrale Aufgaben des Human Ressource Managements, ist es Organisationen möglich, den Anforderungen nachzukommen und ihre Wettbewerbsfähigkeit zu erhalten. Ein Kompetenzmanagement ist wesentlicher Bestandteil zukünftiger Human Ressource Managementaktivitäten.
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Weissenberger-Eibl, M., Kölbl, S. (2006). Strategisches Kompetenzmanagement als Aufgabe des Human Ressource Managements. In: Burmann, C., Freiling, J., Hülsmann, M. (eds) Neue Perspektiven des Strategischen Kompetenz-Managements. Gabler. https://doi.org/10.1007/978-3-8350-9313-3_13
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