Zusammenfassung
Sport und körperliche Aktivität haben sich als wichtige Inhalte betrieblicher Gesundheitsförderung etabliert. Positive Effekte von körperlicher Aktivität auf die Gesundheit sind dabei längst hinreichend erforscht und nachgewiesen. Die meisten Sportprogramme beschränken sich bisher primär auf klassische Fitness- und Ausdauersportangebote, die unbestritten einen hohen gesundheitlichen Nutzen haben. Dieser Beitrag möchte dazu anregen, zunehmend Outdoorsportangebote im betrieblichen Gesundheitsmanagement zu implementieren, die über die sportspezifischen Aspekte hinaus auch noch weitere Gesundheitsressourcen positiv bedingen. So können Outdoorsportarten in Verbindung mit Teambuildingaufgaben als Gruppenaktivität von Abteilungen durchgeführt werden, bei denen bspw. Kommunikation, Arbeitsprozesse und weitere Kompetenzen positiv geschult werden, genauso können aber auch Selbstwirksamkeit, Wohlbefinden und der Umgang mit Stress durch Sport in der Natur gefördert werden. Dabei decken sich postulierte Effekte mit Kompetenzen im Betrieb. Somit kann der Outdoorsport im betrieblichen Gesundheitsmanagement positive Synergieeffekte liefern, die bei herkömmlichen Sportarten nur bedingt auftreten. Dieser Beitrag möchte diese Effekte diskutieren, zum Nachdenken über Outdoorsport anregen und erste Hilfestellungen zur Implementierung liefern.
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Sand, M.S. (2016). Natur- und Outdoorsport im betrieblichen Gesundheitsmanagement – Teamentwicklung, Naturerfahrung und Wohlbefinden durch betriebliche Outdoorsportangebote. In: Pfannstiel, M., Mehlich, H. (eds) Betriebliches Gesundheitsmanagement. Springer Gabler, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-11581-4_19
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