Auszug
In den 1940er Jahren entstand zunächst in den Natur-, dann auch in den Gesellschaftswissenschaften eine große Vielfalt systemtheoretischer Ansätze. Sie wurden initiiert durch militärische und ökonomische Planungsbedürfnisse im Zweiten Weltkrieg. In den Sozialwissenschaften gelangten diese Ansätze aber erst später im Kontext der so genannten „behavioural revolution“ zu großer Verbreitung. Gemeinsam ist systemtheoretischen Ansätzen die Vorstellung, dass nahezu jegliche Erscheinung als System modelliert werden kann. Ein System wird als eine aus vielen Elementen bestehende Einheit verstanden. Diese sind dadurch miteinander verbunden, dass sie bestimmte Funktionen füreinander erfüllen. Systeme gelten als nach außen zu ihrer Umwelt hin abgrenzbar. Im Gegensatz zu geschlossenen Systemen beeinflussen sich offene Systeme und ihre Umwelt gegenseitig. Nach dieser Vorstellung haben Veränderungen bei einem Element des Systems immer Folgen für alle anderen Elemente. Weitere Grundannahmen der Systemtheorie besagen, dass jedes System nach einem für sein Überleben förderlichen Gleichgewichtszustand strebt. Durch die Herausforderungen der Umwelt könne dieser Gleichgewichtszustand jedoch nie perfekt sein. Diese Herausforderungen versuche das System durch interne Differenzierung zu bewältigen, etwa durch die Entwicklung neuer Institutionen und Verknüpfungen zwischen den Institutionen.
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Literatur
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© 2007 VS Verlag für Sozialwissenschaften | GWV Fachverlage GmbH, Wiesbaden
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Westle, B. (2007). David Easton, A Systems Analysis of Political Life, Chicago/London 1965. In: Kailitz, S. (eds) Schlüsselwerke der Politikwissenschaft. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-531-90400-9_29
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